Ein Trauerfall und die Gedanken dazu

Heute habe ich Zeit. Mecklenburg-Vorpommern hat Winterferien,. Für mich heißt das, kein Kindersport. Die lieben Kleinen bleiben zu Hause. Keine Schule, kein Freizeitsport. Sie können wie ich heute die Füße hochlegen und auf Lämmi machen. Das Wetter ist alles andere als einladend. Die grauen Farben überlagern sich, oben grau, unten grau und nass, der Regen lässt seit gestern seine Tropfen rieseln.

Die Überschrift deutet schon an, was der Schwerpunkt meines Beitrages ist. Ja. Schon wieder ein Trauerfall, schon wieder hat ein Familienmitglied diese Welt verlassen. Meine Tante, sie wurde 91 Jahre alt und ich sage mal, sie hat ein stattliches Alter erreicht. Sie ist weiter gekommen, als viele andere, die ich während der letzten 4 Jahre auf ihren letzten Weg begleiten musste. Meine Tante war bereit zu gehen, musste nicht zäh zwischen Leben und Tod um ihr Leben ringen, sie ist einfach nur friedlich eingeschlafen.

Meine Tante ist die letzte ihrer Generation und ich fragte mich heute, wie diese Generation, die durch den Krieg gehen und ihre Familien durch die Nachkriegszeit voller Entbehrungen leiten musste, das alles gemeistert hat. Sie war die jüngste von 7 Kindern, hatte 2 Brüder und 4 Schwestern. 

Als ich mir heute Morgen vor Augen führte, durch welch wirtschaftlich schwierige Zeiten die Eltern ihre Großfamilie begleiten mussten, fragte ich mich, wie ihre Eltern – meine Großeltern – das damals gemeistert haben? 7 Kinder wollen ernährt werden. Wohlstand, wie wir ihn heute kennen, davon träumte man damals wahrscheinlich nur. Eine Berufsausbildung konnten meine Großeltern sich nur für einen Sohn leisten, die anderen mussten als ungelernt in die Berufswelt einsteigen. Ich glaube, für Frauen sah man das damals auch nicht für wichtig an. Ihre Zukunft war klar, erst heiraten, dann Kinder, Küche, Herd, also Hausfrau und Mutter.

Zwei ihrer Geschwister mussten schon früh gehen. Einer ihrer Brüder fiel im Krieg, ausgerechnet der Stolz der Familie, weil er als einziger einen Beruf erlernt hatte. Eine Schwester starb schon in jungen Jahren an Krebs. Der Rest ihrer Geschwister durfte alt werden, so wie sie auch. Sie gründeten Familien, bekamen Kinder und viele Enkelkinder. Im letzten Jahr verstarb ihre ältere Schwester, sie wurde 93 Jahre alt. Was will man mehr, außer richtig alt werden? Alle durften ein langes und gesundes Leben führen und verbrachten ihr Leben mit einer gewissen Zufriedenheit.

Ja, Zufriedenheit. Das war das, was mich heute in dem Zusammenhang mit dem Gedenken an meine Tante beschäftigte. Diese Generation war nie unzufrieden, sie schätzten das Leben, sie schätzten ihr Leben und sie hatten Spaß

Links der Akkordeonspieler ist mein Vater in jungen Jahren. Sein letzter Brief an uns Kinder leitete er mit den Worten: „Ich hatte ein erfülltes Leben…“ ein. Ich denke, das sagt alles über die Zufriedenheit dieser Generation, die durch die Kriegsjahre gehen musste und viel Schlimmes sehen und erleben musste, aus. All das hatte der Tod meiner Tante mir heute noch mal bewusst gemacht. Zufriedenheit färbt das eigene Leben mit schönen, warmen Farben ein.

Meine Tante ist nun auf den Weg zu ihrer Tochter, die viel zu früh starb, zu ihrem Mann, der auch viel zu früh gehen musste und zu ihren 6 Geschwistern, sofern man ein Leben danach glaubt.

ungebetener Gast im Gepäck

Da waren meine Schwester und ich uns einig. Wir wissen nicht, wo die Zeit auf Mallorca geblieben ist. Waren wir überhaupt da? Oder haben wir es nur geträumt? Gut, das lässt sich leicht feststellen. Alle Bilder, die wir gemacht haben, sind mit einen Zeit- und Ortsstempel versehen. Ja, wir waren da, 8 Tage Mallorca, die schon wieder ein Teil meiner Vergangenheit geworden sind. Das kann daher rühren, dass die Abläufe bei unserem Aufenthalt immer die selben sind. Die Mädels bestehen darauf. Ich klinke mich meistens aus und mache mein eigenes Ding. Ich hasse stetige Wiederholungen.

Als wir am letzten Abend uns noch ein letztes mal gemeinsam auf den Weg ins Las Palmeras, ein Außenlokal in der Bierstrasse, machten, bemerkte ich ein spontan aus den Nichts kommendes Unwohlsein. Ich hatte das Gefühl, als hätte mich jemand nach unten gestaucht und damit den Luftraum meiner Lunge verkleinert. Vielleicht ist der Blutdruck nur etwas abgesackt? In der Nacht überfiel mich eine entsetzliche Migräne und hielt sich hartnäckig über den Tag. Auch das wieder. Am Tag der Abreise fühlte ich mich, als hätte mich eine Trockenschleuder ausgespuckt.

Was Tabletten betrifft, da stelle ich mich immer etwas an. Aber für den Flug entschied ich mich doch dafür. Ich wusste ja nicht, wielange wir im Flieger noch auf den Abflug warten mussten, denn das Nato Manöver war ja noch nicht vorbei. Aber wir hatten Glück und mussten nur kurze Zeit warten und dann hob unser Flieger schon ab. Diesmal brauchte er keine 2 Stunden, um in Hamburg wieder aufzusetzen.

Mit dem Heimflug ist meine Heimreise noch nicht abgeschlossen, denn ich fahre erst am Tag darauf Richtung Heimat. Die Migräne war zwar weg, aber labberig fühlte ich mich immer noch. Hatte ich meine Energie in Mallorca vergessen? 🤔 Zu Haus angekommen, bestellte ich über einen Lieferdienst meinen Lieblingssalat. Der sollte mich wieder aufbauen und mit frischen Vitaminen versorgen. Aber warum mein Lieblingssalat keinen Geschmack hatte, konnte ich mir nicht erklären. Doch dann ging mir ein Licht auf. Habe ich etwa? 🤔 😳

Ja, ich habe mir wieder eine Coronainfektion eingefangen und diese entfaltete sich dann auch schnell im vollen Umfang. Nichts schmecken, nichts riechen, Kopfschmerz, Fieber, Husten und Schnupfen und die Stimme war auch nicht mehr, was sie mal war. Keine Energie und kein Antrieb. Eine volle Stunde überlegte ich, ob ich aufstehen sollte und mir Essen zu kochen, oder nicht, bevor ich mich aufraffen konnte.ich wollte ja schließlich nicht verhungern. 🥴

So ein Scheibenkleister. Ich hasse es, keine Energie mehr zu haben. Ich hasse es, wenn Viren meinen Körper besetzen und ihn lähmen. Es stellte sich raus, dass wir alle einen positiven CoronaTest hatten und jeder sich anders fühlte. Es gibt keine Blaupausen für den Krankheitsverlauf, weder im Vergleich mit den anderen noch im Vergleich mit vorherigen Infektionen. Ich hoffe, es war die letzte Infektion dieser Art. Aber eins ist sicher, Corona ist noch nicht vorbei. Das Virus ist immer und überall auf der Lauer. Ich hoffe nur, dass ich auf meiner Heimreise niemanden angesteckt habe. Die Züge waren relativ leer, doch auf der letzten Strecke gab es Schienenersatzverkehr und die Busse waren knall voll. Wenn auch nur 25 Minuten Fahrzeit, reicht die Zeit doch aus , das Virus weiter durchzureichen.

Im Rückblick erinnerten wir uns, das das Kellnerpersonal von Las Palmeras, wo wir jeden Abend waren, wohl schon damit zu kämpfen hatten. Eine Kellnerin erzählte uns, dass sie grade doppelte Reviere zu bedienen hatte, weil Kollegen plötzlich erkrankten und mit Kreislauf und Fieber nach Hause geschickt werden mussten.

Nichts bleibt so, wie es mal war

Wie durch Butter glitt der Airbus von Eurowings gestern durch die Luft und setzte genau so weich auf den Flughafen Palma de Mallorca auf. Die Fluggäste waren begeistert und spendeten der Crew spontanen Applaus. Nichts ist selbstverständlich, auch wenn wir das gerne glauben wollen.

Doch etwas war im Flieger anders als sonst. Ich bekam grade mal so meine Beine zwischen die Sitze geklemmt und das ausklappbare Tablett hing fast vor meiner Nase. So eng war es im Airbus noch nie. Fluggäste mit langen Beinen und Körperfülle hatten schon echt Mühe, sich in die Sitzreihen zu quetschen. Ein Fluggast in der gegenüberliegenden Sitzreihen hatte das Problem. Er musste seine kräftigen Oberschenkel im Gang lassen, damit sein Leibumfang zwischen die Sitze passt. Aber für etwas mehr als 2 Stunden muss es dann auch schon gehen. 😄

Einigen Fluggäste sah man schon an ihrem Outfit an, wohin die Reise geht, sie haben Spaß auf ihrer Agenda stehen.

Auch wir wollen Spaß und zu meinem Erstaunen schmeckte der Prosseco mir gestern besonders gut. Ach..Ein kleines Piccolöchen passt noch rein. 🥂. Vielleicht hat das zweite Piccolöchen den Flieger so weich für mich gemacht? Beschwingt vom sanften Flug und Prosseco im Kopf verließen wir den Flieger und wandelten über den Flughafen, den ich nur wegen der schwarz/gelben Beschriftung erkannte. Nein, nicht weil der Prosseco meinen Geist benebelte. 🥳. Bevor wir über die gefühlten Kilometer langen Gänge Richtung Ausgang gehen konnten, mischen wir uns unter die Fluggäste, die auf ihren nächsten Flieger warten. Nichts ist so, wie es im letzten Jahr war.

Unser Taxi setzte uns vor dem Hotel ab und schon die Auffahrt war anders als sonst. Früher fuhr das Taxi nur vor, heute ist dort, wo im letzten Jahr noch eine Grünanlage war, eine Auffahrt, wie vor einem großen Herrenhaus. Das Hotel hat über Winter einiges verändert und außen wie innen umgebaut. Der seit Jahren vertraute erste Anblick ist verschwunden.

Dafür bekamen wir das am höchsten gelegene Zimmer des Hauses. Der erste Blick ist immer wieder atemberaubend. Er gleich dem, von dem man träumt und wenn man ihn real hat, glaubt man, dass man träumt. Man könnte fast den Urlaub auf dem Balkon verbringen, schon wegen seiner wunderbaren Kulisse. Doch so ganz konnte ich die wunderbare Kulisse in luftiger Höhe nicht genießen, denn die Reste vom Prosseco hatten sich in meinen Kopf festgesetzt. Ich hatte das Gefühl, als hätte eine Krake mit ihren langen Tentakel mich in die Zange genommen, Kniff mit einem schmerzvollen Griff unter der Schädeldecke fest und hielt mich schwebende in der Luft. Der Körper wollte den Alkohol abbauen und dafür brauchte er absolute Ruhe. Erst am Abend fühlte sich mein Kopf wieder normal an. Während dessen ließen sich die Mädels von der Sonne bescheinen.

Apopo Sonne 🌞. Die ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Und bis zum nächsten Freitag wird sich das wohl nicht ändern.

Nicht heiß, nicht sonnig, dafür feucht 🥴😄

Alles in Bewegung – Auf ein Neues

Das Wetter gibt heute wieder alles. Es begann mit blauem Himmel, dann wurde es schwarz, verhagelt und verdonnert, jetzt lichtet der Himmel sich wieder und die tief schwarzgraue Farbe der dicken Wolken tauscht sich gegen weiß aus. Zurzeit überstrahlt die Sonne die irdische Szene und nur ein paar Regentropfen an meiner Fensterscheibe erinnern an den Regen/Hagelschauer von vorhin.

Seit der Sonnenwende am 21. Dez. 22 hat die Tageslänge wieder an Licht gewonnen, um genau zu sein, sind es 1 Std. 24 Minuten, die die Nacht an den Tag verloren hat. Ja..ich zähle gern die Minuten, wenn die Tage wieder länger werden. Sie geben mir Hoffnung, dass das warme Licht bald wieder zurückkehren wird. Anfangs wird der winzig kleine Zugewinn an Tageslicht kaum bemerkt, die großen Sprünge kommen später.

Für den Sohn beginnt ab Mittwoch wieder die reale Arbeitswelt. Vorstellungsgespräch und Probearbeiten zum Jahresende sind positiv für ihn gelaufen. Er bekam die mündliche Zusage für Arbeitsbeginn März 2023 schon Ende letztes Jahres. Etwas Unsicherheit blieb. Mündlich muss nicht verbindlich bleiben. Doch nun wurde der Arbeitsbeginn auf den 1. Februar vorgezogen und damit heißt es für den Sohn: „Ab, durch die Mitte“ – ab zum Traumjob in einer kleinen Stadt, die sich Kühlungsborn nennt.